Gott schenkt Hoffnung – Schweigeexerzitien vom 18. – 23.10. 2020

Als ich mich am 18.10.2020 auf den Weg in die Venne bei Münster machte, fühlte ich mich wegen verschiedener Situationen im Zusammenhang mit Corona und meinem anstrengenden Arbeitsalltag wie von Stürmen und hohen Wellen auf offenem Meer hin und her gepeitscht. Auch hatte ich Sorge, ob es nicht zu gefährlich sei, in dieser Corona-Situation Exerzitien zu machen. Als die Exerzitien begannen, fühlte ich mich jedoch schnell sicher: die Schwestern hatten ein sehr gewissenhaftes Hygienekonzept erstellt, und alle Teilnehmer hielten sich sehr umsichtig an die Regeln und gaben aufeinander acht. So entwickelte sich schnell eine Atmosphäre von Liebe und Geborgenheit in der Gruppe, durch die Gott sprechen konnte. Am zweiten Morgen etwa wurden wir alle mit einem Ferrero-Küsschen auf unserem Frühstücksteller begrüßt. Ich habe es sehr genossen, solche Gesten der anderen Teilnehmer sowie die wunderschöne Natur dort im Venner Moor und auf den Feldern als Geschenk Gottes an mich verstehen zu üben. Entsprechend dem Titel der Exerzitien „Ihr seid zur Hoffnung berufen“ (nach Eph 4,4) handelten die Bibelimpulse der beiden Schwestern Jeannette und Kathrin von der Hoffnung, die uns der Glaube schenkt. Mich hat sehr berührt, dass Jesus mich – mit meinen Fehlern – als Freundin sieht: dass er jeden Tag alles mit mir teilen möchte und mir seine Nähe schenken möchte, die mir Kraft und Hoffnung gibt und so zu einem festen Anker für meine Seele wird. Auch hat mich sehr berührt, dass Jesus mir sein Herz öffnet und mir seine Sehnsucht offenbart: die Sehnsucht, dass alle Menschen eins sind, wie er mit seinem Vater eins ist, und dass alle Menschen ihre Würde erfahren. Der Ruf Jesu, daran mitzuarbeiten, dass sein Wunsch ein Stück Wirklichkeit wird, schenkt mir Freude und gibt meinem Leben einen tiefen Sinn. In dieser Exerzitienwoche haben sich an der Seite Jesu die Wogen in meinem Herzen geglättet und ich bin voller Freude und Hoffnung in meinen Alltag zurückgekehrt. Auch hier hilft mir nun das tägliche Gebet, mich an die Gegenwart Gottes zu erinnern und so in dieser schwierigen Zeit in der Freude zu bleiben.

Uta (Grundschlullehrerin aus Köln)