Aussendung von Sr. Alicia Nieto

Nach 15 Jahren des Lebens, Wirkens und Arbeitens von Sr. Alicia Nieto in Deutschland fand am 1. Juli 2018 in Köln eine Aussendungsmesse statt, denn Alicia ist kurz darauf nach Kolumbien umgezogen um die dortige Gemeinschaft zu unterstützen. Die Bilder und Alicias Danksagung während der Messe sollen einen kleinen Einblick geben.

„Nach diesen 15 Jahren möchte ich mich bei Gott sehr bedanken für alles was Er mir in dieser Zeit hier in Deutschland geschenkt hat. Heute kann ich sagen, wie es in einem spanischen Lied heißt: “Am Ende meiner Zeit werde ich gefragt: Hast du geliebt, hast du gelebt? Und ohne etwas zu sagen, werde ich mein Herz öffnen und ihr werdet sehen: Mein Herz voller (deutscher) Namen!”

Gott ist sehr gütig und Er hat es sehr gut mit mir gemeint als Er mich vor so viele Jahren hierhin geschickt hat.

Warum? Ich muss heute sagen, dass ich verliebter von Deutschland weggehe als ich hierher gekommen bin und das hat viel mit euch allen zu tun: Meine Berufung wurde durch jeden von euch gestärkt und jeder von euch hat mich geprägt. Gott schenkt uns jeden Tag das Leben, um uns einander zu prägen und zu formen. Das beste was wir uns einander schenken können ist, uns in der Berufung zu bestärken und das habt ihr mit mir getan. DANKE!

Am Ende einer Beziehung mit einer Person ist es wichtig, sich die Frage zu stellen: Habe ich durch mein Leben, durch die Gespräche mit ihr, meine Konfrontation mit ihr oder meine Dankbarkeit, die Berufung dieser Person bestärkt? Ihr habt es mit mir gemacht! Danke vielemals dafür!

Wie habt ihr das gemacht? Was mich am meisten in Deutchland geprägt hat, ist euer Durst und Suche nach Gott und nach dem Glauben. Hier habe ich Leute kennen gelernt, die Gott ehrlich gesucht haben, Leute die geglaubt haben, dass Gott ihnen etwas zu sagen hat und die geglaubt haben, dass sie ohne Gott nicht viel weiter gehen können. Und das in einem europäischen und intellektuellen Land wie Deutschland, wo die Leute alles haben und wo es scheint, nichts mehr zu brauchen.

  • Danke ihr Familien, weil ich in euch Menschen gesehen habe, die nicht in sich verschlossen bleiben, die die Geschwisterlichkeit konkret leben. Danke für eure Großzügigkeit und Solidarität. Und danke, dass ihr euch so sehr mitten in der Arbeit und familiären Verpflichtungen in der Kirche engagiert, wo der Glaube ein sehr wichtiger Wert ist; nicht nur im Kopf, sondern im Leben. Ihr sagt mir: Es ist möglich in Europa so zu leben, mit christlichen Werten, nicht für sich, sondern solidarisch und offen für jeden zu leben!
  • Danke ihr jungen Leute für eure existenzielle Suche nach Gott, für euer ehrliches Engagement in der Kirche, für eure kritischen Fragen, für eure Loyalität und Treue und vor allem danke, dass ihr so geduldig und aufmerksam mit mir (vor allem in der Sprache) wart. Ihr sagt dieser Welt, dass der Glaube heute noch junge Leute anzieht und eine Antwort zu den Herausforderungen als junger Mensch im Leben gibt!
  • Danke ihr, die in der Arbeit steht, weil ihr neben der Arbeit den Glauben weiter ernst nimmt und ihr euch Zeit dafür nehmt. Und vielen Dank, dass ihr in dem herausfordernden Arbeitsklima versucht, den Glauben zu leben. Das ist heutzutage in dieser schnelllebigen und effizienten Gesellschaft sehr kostbar und wertvoll! Danke!

Und all diese Menschen haben Namen und Gesichter!

Aber was mich am meisten geprägt hat und in meinem Herzen bleibt ist die Kraft Gottes in euch, die Kraft, die der Glaube in der Menschen im 2018 haben kann:

  • Leute die durch viele Schwierigkeiten gegangen sind und heute dankbar Gott gegenüber sind weil sie, durch den Glauben, ihre Geschichte versöhnt haben und sich von Gott getragen gewusst haben.
  • Jugendliche, die sich mit den Eltern versöhnen nach einer langen schwierigen Geschichte. Und dieser Schritt der Versöhnung kommt von der Seite von den Kindern, nicht von den Eltern!
  • Ehepaare, die sagen: Wir sind heute nach 35 Jahre noch zusammen, dank des Glaubens.
  • Menschen, die die Freude leben im Engagement in der heutigen Kirche. Und das ist nicht selbstverständlich!

Und ihr habt mich geprägt vor allem weil ich in euch gesehen habe, dass GOTT HEUTE 2018 MENSCHEN WEITER RUFT IN SEINE NACHFOLGE in der Ehe, im geweihtem Leben, mit Engagement in der Kirche, in einer geistlichen Gemeinschaft etc. Deshalb kann ich und viele Menschen sagen: Gott ist heute lebendig!

Einige haben gefragt: Warum fliegst du jetzt nach Kolumbien? Fällt es dir nicht schwer?

Es wurde mir vorgeschlagen, aber ich habe gerne “Ja” dazu gesagt, weil für mich ist es so: Der, der mein Leben bis zu dem heutigen Tag geliebt und erfüllt hat, hat eine große Not in dieser Welt (und konkret für mich in Kolumbien): Not nach Glauben, nach Liebe, nach Solidarität und Hoffnung. Und Dem will ich antworten.

Das beste was uns passieren kann, ist diesem Christus zu begegnen, der unser Leben braucht. Warum? weil seine Not holt aus uns das beste in Liebe und Hingabe … und DAS MACHT UNS GLÜCKLICH!

Habt keine Angst diesem Gott zu begegnen und vor allem wenn ihr merkt, dass Er durch die Not der Welt und der Menschen, in eurem Herzen anklopft. HABT KEINE ANGST, WEIL IHM ZU ANTWORTEN MACHT GLÜCKLICH!“